2010

Frank der Fünfte

Regie: Ueli Blum Autor: Friedrich Dürrenmatt Bühnenbild: Adrian Hossli

Programmheft Download [PDF]

Eine Bank, die vor dem Ruin steht. Marode Pensionskassen. Mitarbeiter, die die Kasse plündern. Existenzangst. Erpressung von Kunden und Arbeitnehmern. Aktenschwindel, Bilanzfälschung, Versicherungsbetrug und die Pleite als rentabelstes Geschäft. Dies alles könnten Schlagzeilen aus der Tagespresse sein, sind jedoch die Themen, die in Dürrenmatts Stück «Frank der Fünfte». behandelt werden. Geschrieben hat er es vor fünfzig Jahren, in einer Umbruchphase seines Schaffens, einer Zeit, als er sich vom Gedanken verabschiedete, auf der Bühne könne Wirklichkeit nachgeahmt werden und propagierte, dass im Theater nicht Beobachtetes, sondern Erdachtes dargestellt werden soll. Inzwischen hat die Zeit ihn eingeholt und aus der Parabel Wirklichkeit gemacht. Die schlimmste aller Wendungen ist eingetroffen, und die Kritiker, die bei der Uraufführung behaupteten, dass es eine solche Welt nicht gäbe, sind eines Besseren belehrt worden.

Die grotesken Figuren aus der Frankschen Privatbank leben jenseits von gut und böse und haben die Umwertung der Werte verinnerlicht. Sie sind gefangen im Erbe der Väter, und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Ihr Hauptstreben liegt darin, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Trotz Krise kann sich keiner vorstellen, auf sein Honorar zu verzichten oder bereits Angeeignetes zurück zu geben. Schamlos bedienen sie sich aus der Kasse. Die Tatsache, dass jeder einen Nachschlüssel zum Tresor besitzt und die gemeinsame Kasse geplündert hat, macht die Bank hilflos. Der Erpresser hat leichtes Spiel, weil jeder jedem misstraut. Nur die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft hält die Figuren am Leben, die Hoffnung, dass eine neue Generation vor der eigenen Geschichte, den eigenen Gaunereien verschont bleibt. Mit der sechsten Generation der Familie Frank findet dann auch tatsächlich ein Paradigmenwechsel statt, die Verbrechen werden nicht mehr aus Bosheit gemacht, sondern mit effizienter Organisation, heute wird ehrlich einkassiert.

Spielerinnen & Spieler

Frank der Fünfte Dillier Guido
Ottilie Pichler Edith
Herbert der Sohn Hochreutener Jonas
Franziska die Tochter Herger Chantal
Prokurist Emil Böckmann Blättler Sepp
iPersonalchef Egli Omlin Markus
Frieda Fürst Ming Bea
Häberlin Lukas Ittmann Thomas
Schmalz Gaston Businger Freddy
Kappeler Theodora Avanzini Jana
Neukomm Päuli Lisibach Othmar
Zurmühl Heini Ittmann Simon
Kellner Bucher David
Maschinenfabrikant Schlumpf Ralf Scheffer
Apollonia Streuli Patricia Sykora
Uhrenfabrikant Piaget Müller Bärti
Staatspräsident Friedemann Christen Walter
Pfarrer Moser Christen Walter
Diener/in, Krankenschwester Herber Jessica

Regie Blum Ueli
Musik Blum Adi
Produktionsleitung Hochreutener Isabelle, Huser Daniela, Lussy Ruedy
Musiker Blum Adi, Gabriel Andi, Vogel Martina
Bühnenbildner Hossli Adrian
Bühnenbildassistenz Odermatt Corinne
Bühnenbau Büchel Hans
Kostüme Stöckli Irene
Maske Niederberger Roger
Finanzen Harmath Karin
Webmaster Borner Martin
Fotografie Hochreutener Benjamin, Emanuel Wallimann
Werbung Scheuber Rolf
Öffentlichkeitsarbeit Gabriel Simona
Presse Fellmann Fabian
Lichtdesign Brun Martin
Beleuchtung Meyer Martin, Mathieu Guido
Sponsoring Hochreutener Thomas
Soufleusen Syfrig Jolanda
Inspizienz Herber Christoph, Ittmann Helen
Theaterbeiz Rapold Sonja
Spielerbeiz Sicher Ruth
Garderobe Zopp Barbara
Platzanweiser Laager Lisel, von Matt Karina
Vorverkauf Herber Andrea, Herger Ursula

Erinnerung an die Saison 2010: FRANK DER FÜNFTE von Friedrich Dürrenmatt, Regie Ueli Blum

Szene: Die Banker treffen sich bewaffnet im Tresorkeller.