1992

Die Mausefalle

Autor: Agatha Christie Regie: Lotte Hofmann Bühnenbild: Fredi Businger

«Die Mausefalle» von der populären Krimi Autorin Agatha Christie ist ein Werk, von dem man sagen Kann: Nichts ist so - wie es scheint.
Der Handlungsort ist eine neu eröffnete Pension in einem alten Haus, das auf den Grundmauern eines ehemaligen Mönchsklosters steht, fernab von London. Die Personen der Handlung sind scheinbar zufällig als Pensionsgäste hier zusammengekommen. Sie wirken harmlos, vielleicht etwas skurril. Doch ist kaum einer der, für den er sich ausgibt. Sie alle werden von einem Schneesturm überrascht, von der Aussenwelt abgeschnitten. Sie sind eingeschneit, eingeschlossen, sitzen fest an einem Ort, den sie nicht verlassen können - als plötzlich ein Mord geschieht. Jetzt ist mit einemmal nichts mehr harmlos, Jeder verdächtigt Jeden, eine unerträgliche Situation, kein Entkommen, gefangen wie die Maus in der Mausefalle. Während sich draussen das Wetter wieder langsam beruhigt, wächst drinnen die Angst. Ein jeder um sein Leben bangend - fragend, wer ist der Mörder?
Das Genre «Krimi» ist für uns Menschen wohl deshalb so interessant, weil unser «Jagdtrieb» angesprochen wird. Ob als Zuschauer vor dem Bildschirm und im Theater oder als Leser wollen wir dem Täter auf die Schliche kommen, wollen den Bösen, den Mörder stellen, ihn der Strafe zuführen und damit Gerechtigkeit üben. «Der Jäger geht auf Beutefang.» Wir wollen die Tat rekonstruieren, wollen eigene Vermutungen anstellen Können, wollen Kombinieren und raten dürfen. Wenn zum Schluss ein solches Puzzle aufgeht, sind wir zufrieden. Je spannender die Hintergründe, desto packender das Werk.
Dies sind Überlegungen, die für mich sowohl als Regisseurin und Autorin als auch als Mitwirkende von Fernsehkrimis faszinierend sind.
Es freut mich, als Regisseurin dieses Werk inszenieren zu dürfen, weil mich die Doppelbödigkeit der Figuren reizt, die für jeden Spieler eine Herausforderung darstellt.
Lotte Hofmann