1966

Die gold´ne Meisterin

Autor: Edmund Eysler Regie: Heinz Roland Bühnenbild: Horst Jäger

I. Akt:
Frau Margarete, die hübsche Besitzerin eines Wiener Goldschmiedegeschäftes, hat eine Schwäche für alles Adlige. Gestern war sie heimlich maskiert auf einem Adelsball und wurde von einem galanten Tänzer für eine echte Prinzessin gehalten. Welch ein Triumph! Als sie aber erfährt, dass der feine Tänzer kein anderer als ihr neuer Geselle Christian war, hätte sie ihn am liebsten sofort entlassen. Doch wer könnte den goldenen Teller für ihre vornehme Kundin Komtesse Giulietta kunstvoller machen als ihr tüchtiger Meistergeselle! Und schön war’s halt doch auf dem Ball mit Christian!
Heute lädt die Meisterin selbst zum Hausball ein. Bei dieser Gelegenheit treffen wir den ritterlichen Müssiggänger Fridolin von Gumpendorf und seinen Kumpanen Jaromir von Greifenstein, einen liederlichen Grafen, der sich nur durch eine reiche Heirat vor dem finanziellen Ruin retten kann. Dafür wäre Frau Margarete gerade das Richtige! Vergeblich versucht Christian seine Meisterin vor dem liederlichen Grafen zu warnen!

II. Akt:
Im Hofraum der Meisterin. Deren Haushälterin Portschunkula ist nun ebenfalls vom Adelswahn erfasst worden, seit ihr der Ritter Gumpendorf im Rausch die Ehe versprochen hat. Frau Margarete selbst aber ist entzückt, Frau Gräfin von Greifenstein zu werden. Christian will aber seiner Meisterin beweisen, dass der Graf ein Lump ist und liess den alten Posthalter Paradeiser aus Nürnberg kommen, der über das gräfliche Renommé Bescheid weiss. Da zu befürchten ist, dass Paradeiser zu spät kommt, verkleidet sich Christian als Posthalter, erscheint gerade in dem Augenblick, da Margarete dem Grafen ihr Jawort geben will und entlarvt den lumpigen Schwindler. Die Meisterin erkennt nun die echte Treue ihres Gesellen. Doch Christian, so weh es ihm tut, hat sich entschlossen, von Wien fort zu ziehen.

III. Akt:
Wirtshausgarten im Stiftskeller von Klosterneuburg. Gesellen und Lehrbuben feiern den jüngsten Goldschmiedgesellen Friedel. Doch die Stimmung ist gedämpft. Christian, ihr fröhlicher Meistergeselle fehlt. Dieser erscheint dann doch noch zu einem kurzen Abschiedshalt. Aber auch Frau Margarete und Portschunkula treffen ein, sowie die beiden lausigen Ritterherrlichkeiten. Der gute Bruder Ignatius, schon manchem ein milder Tröster und weiser Ratgeber, merkt bald wo’s fehlt. Mit Hilfe seines wundersamen «Bonifazius-Sessels», der jeden, der darauf sitzt, zwingt, die Wahrheit zu sagen, glückt es ihm, Gutes zu stiften.
So müssen Christian und Margarete ihre Liebe zu einander gestehen. Darnach ist es nicht mehr schwer, das Paar glücklich zu vereinen. Aber auch den ritterlichen Gumpendorf zwingt er, das Heiratsversprechen zu halten, das er Portschunkula gegeben hat. Selbst der liederliche Jaromir will reuig zu seiner Braut zurückkehren. Er hat inzwischen ohnehin erfahren, dass sie eine grosse Erbschaft gemacht hat. Jetzt liebt er sie wieder «heiss und innig». So herrscht allseits frohe Stimmung und übergrosse Freude, dass sich das Geschick für alle zum Besten gewendet hat!