1962

Monika

Autor: Nico Dostal Regie: Heinz Roland Bühnenbild: Hermann Stöckli

I. AKT
Vor dem Geislingerhof im Glottertal (Schwarzwald). Mariele, eine der drei Töchter des Hofes hat heute Hochzeit. Auch ihre beiden Schwestern, die Rosel und die Monika haben ihre Verehrer. Die Rosel den jungen Lehrer Gruber, Monika den strammen Medizinstudenten Horst Gundelach, Sohn einer stolzen Adelsfamilie. Aber auch der Sonnenwirt möchte eine der beiden Grazien erobern. Er hat den Geislingerischen Geld geliehen und weiß sich daher seiner Sache sicher. Am liebsten hätte er die Monika. Aber gerade heute kommt Horst zu seinem lieben Mädchen. Er hat soeben das Doktorexamen mit Erfolg bestanden und ist auf dem Heimweg zu seiner Familie. Die beiden fühlen, wie die Liebe sie mächtig bindet, und Monika fährt kurzerhand mit Horst davon und lässt den verdutzten Sonnenwirt untröstlich zurück.

II. AKT
lm vornehmen Haus des Landrats Gundelach, wo man über die Anwesenheit des einfachen Mädchens aus dem Schwarzwald nicht sonderlich erbaut ist, zumal die Frau Landrätin ihren Sohn mit Vera, der Tochter des Kommerzienrates Marquardt, verbunden sehen möchte. Vera indessen hat bereits ihren Liebhaber, den Künstler Boris Gregor Stephan Schlawinski. Zur abendlichen Gesellschaft kommen unerwartet Gäste aus dem Schwarzwald, Monikas Onkel Michael, der Lehrer Gruber und selbstverständlich der protzige Sonnenwirt. Im Trubel der Festlichkeiten und aufregenden Missverständnisse erklärt Horst offen Monika als seine Braut. Der Sonnenwirt Johannes Bommerle interveniert energisch und pocht auf sein Recht. Da Monika, in Rücksicht auf die finanziellen Verpflichtungen ihrer Familie, sich nicht sofort eindeutig erklärt, fühlt sich Horst hintergangen und betrogen. Der armen Monika bleibt nichts anderes übrig als mit den Schwarzwäldern wieder heimzukehren.

III. AKT
Daheim in der Stube des Geislingerhofes, wo Monika freudlos dahinlebt. Von Horst, den sie immer noch liebt, hat sie nichts mehr gehört. Dessen lieben, reuevollen Briefe bekam sie nie zu sehen. Ihr Onkel Michael hat dieselben böswillig unterschlagen. Der Sonnenwirt, von einem bösen Rheumaleiden schrecklich geplagt, wird immer zudringlicher. Heute will er sie oder sein Geld. In ihrer Verzweiflung ist Monika zum Opfer bereit. Da erscheint der Doktor, um den kranken Sonnenwirt zu kurieren. Es ist aber nicht der alte Dorfarzt, sondern der junge Mediziner Horst, der vor kurzem dessen Praxis übernommen hat. Und er bringt Hilfe im entscheidenden Augenblick: Dem leidenden Sonnenwirt für das leibliche Gebrechen, der lieben Monika aber sein Herz und seine Liebe für immer.