1957

Ein toller Jux

Autor: Johann Nepomuk Nestroy Regie: Friedrich Koller Bühnenbild: Hermann Stöckli

In einem kleinen, gemütlichen Landstädtchen betreibt Zangler eine Gewürzkrämerei. Er steht vor der Heirat und hat zu diesem Ereignis seinen Kommis Weinberl zum Associé ernannt. Weinberl fühlt sich durch diese Berufung hochgeehrt, spürt aber zugleich eine unbändige Lust, etwas Tolles, Verrücktes zu unternehmen, einen Jux zu machen, wovon er später einmal sagen kann: ”Oh ich war einmal ein verfluchter Kerl!“

Allsogleich wird der Gedanke zusammen mit dem hoffnungsvollen Lausbuben und Lehrling Christopherl in die Tat umgesetzt. Doch kaum begonnen, zappeln die beiden im selbst gestellten Netz. Im Modeverlag der Frau Knorr spielt Weinberl den Gatten der reizenden Wwe. von Fischer. Dummerweise erscheint die junge Dame selbst im Zimmer, erfasst den Spass und behandelt ihn zu seiner Bestürzung als wirklichen Gatten. Sie zwingt ihn zu einem teuren Essen in einem mondänen Restaurant. Doch wie soll Weinberl bezahlen, da er ein paar lausige Gulden in der Tasche weiss? Auf höchst komische Manier ziehen sich die beiden aus der Affäre. Dann führt sie das Abenteuer in das Boudoir der Jungfer Blumenblatt. Sie werden dort für ein lang gesuchtes Liebespaar gehalten, polizeilich verfolgt und suchen in abenteuerlicher Flucht über die Hausmauer das Weite. Sie finden schliesslich den Weg zurück in den bescheidenen Winkel ihrer Krämerbude und kommen gerade recht, einen frechen Einbruch zu vereiteln. In Zanglers Heim finden sich alle zum glücklichen Ende!